Stellungnahme | 02/2020
Wir trauern um die Opfer in Hanau
Der Bundesverband Mobile Beratung trauert um die Opfer des rassistischen Attentats in zwei Shisha-Bars in Hanau:
Ferhat Unvar
Gökhan Gültekin
Hamza Kurtović
Said Nesar Hashemi
Mercedes Kierpacz
Sedat Gürbüz
Kaloyan Velkov
Fatih Saraçoğlu
Vili Viorel Păun
Gabriele R.
Die Tat von Hanau steht in der Kontinuität rechter Gewalt der vergangenen Monate und Jahre. Es gilt nun, Rechtsterrorismus und Rassismus klar zu benennen und gerade jenen zuzuhören, die mit solchen Anschlägen gemeint sind. Solche Taten sind ein Angriff auf die Demokratie und plurale Gesellschaft, aber sie meinen nicht „uns alle“ – sondern vor allem die Menschen, die Teil der vielbeschworenen „Mitte“ der Gesellschaft sind, aber noch immer als „Migrant*innen“, „Ausländer*innen“ oder „Fremde“ gelabelt werden.
Damit steht die Tat von Hanau auch im Zusammenhang mit den sich in den vergangenen Jahren zuspitzenden gesellschaftlichen Diskursen und der Instrumentalisierung durch extrem rechte Parteien und Gruppen. Rassistische und antisemitische Haltungen und Handlungen sind kein Phänomen eines rechten Randes, sondern finden alltäglich statt und sind Teil der Gesellschaft, in der wir leben. Auch dies gilt es zu benennen und Konsequenzen zu ziehen.
Wir wollen an dieser Stelle vor allem hinweisen auf Stellungnahmen und Stimmen, die in Deutschland viel zu wenig gehört werden. Beispielhaft verweisen wir auf folgende Veröffentlichungen:
Manifest für ein plurales, postmigrantisches Deutschland (ausgehend vom Bundeskongress 2020 der Neuen Deutschen Organisationen e.V., veröffentlicht am 20.2.2020)
Wir trauern um die Opfer des rassistischen Attentats von Hanau (Aktuelle Pressemitteilung des Verbands der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt e.V. VBRG)
Trauer um die Opfer des Mordanschlags in Hanau (Pressemitteilung des Zentralrats der Sinti und Roma in Deutschland)
Ich bin kein Opfer (Essay von Gilda Sahebi)
Sie riefen in die Leere (Gastbeitrag von Deniz Utlu)