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Medienbericht | 08/2022

Rechtsextreme Jugendcamps: Mobile Beratung im Interview mit der Deutschen Welle

Regionalzentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg

In der Nähe von Demmin, einer Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern, fand im Juli 2022 ein rechtsextremes Jugendcamp statt. Die Deutsche Welle führte dazu ein längeres Fernseh-Interview mit Daniel Trepsdorf, Leiter des Regionalzentrums für demokratische Kultur Westmecklenburg, und Andrea Röpke, Journalistin und Rechtsextremismus-Expertin.

„Rechtsextremist*innen schicken ihre Kinder in Sommercamps und versuchen, sie in ein rechtsextremes, demokratiefeindliches Weltbild einzuführen“, so Trepsdorf. Zu völkischen Siedler*innen, die im ländlichen Raum eine geschlossene rechtsextreme Lebenswelt etablieren wollen, sagte er: „Es droht die Gefahr, dass dort die rechtsextremen Terrorist*innen von morgen rekrutiert werden.“

Das Interview in voller Länge kann hier abgerufen werden.

Pressemitteilung | 07/2022

Veröffentlichung der Publikation „Thüringer Zustände 2021“

MOBIT - Mobile Beratung in Thüringen, ezra, KomRex u.a.

8. Juli 2022

Aktuelle Befunde zur Situation des Rechtsextremismus, des Antisemitismus und Rassismus, der Abwertung, Diskriminierung und Hassgewalt im Freistaat Thüringen wurden heute von MOBIT, ezra, KomRex und IDZ Jena veröffentlicht. Demnach haben insbesondere die Proteste gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen und deren Vereinnahmung durch Rechtsextreme erheblich zu einem wachsenden demokratiefeindlichen Milieu beigetragen. Gleichzeitig erlebten Betroffene im vergangenen Jahr auch andere Formen von Diskriminierung und Hasskriminalität im Freistaat, die im Schatten der Pandemie kaum wahrgenommen wurden.

Die Thüringer Zustände bieten eine kompakte, faktenbasierte Darstellung und kritische Einordnung zu demokratiegefährdenden Phänomen in Thüringen. Hierzu werden in elf Beiträgen wissenschaftliche Analysen sowie Einschätzungen auf Grundlage zivilgesellschaftlicher Expertise und aus der Perspektive von Betroffenen vorgelegt. Die „Thüringer Zustände“ erscheinen im zweiten Jahr in Folge. Sie sind eine zivilgesellschaftliche Alternative zu den vorliegenden, teilweise lückenhaften Einschätzungen der zuständigen staatlichen Behörden. Axel Salheiser (IDZ Jena) fasst zusammen: „Die Bekämpfung von Ideologien der Ungleichwertigkeit und demokratiefeindlicher Einstellungen, vor allem des Rassismus und des Antisemitismus, bleibt eine drängende Daueraufgabe, der sich Politik und Zivilgesellschaft mit aller Konsequenz stellen müssen.“

Die Beiträge in der Publikation behandeln die folgenden Themen:

  • Antidiskriminierungsarbeit und Diskriminierungsthemen in Thüringen • Jüdische Perspektiven auf Antisemitismus in Thüringen
  • Polizeilich erfasste Hasskriminalität in Thüringen
  • Rechte, rassistische und antisemitische Gewalt in Thüringen
  • Die extreme Rechte in Thüringen
  • Der Mord an Mario K. in Altenburg im Kontext LSBTIQA*-feindlicher Gewalt in Thüringen
  • Rassismus in Thüringen: Selbstorganisation und Empowerment als Antwort
  • Blackbox Erstaufnahmeeinrichtung – Innenansichten des Ankommens in Thüringen
  • Ballstädt – eine Tragödie in zwei Akten
  • Die Thüringer AfD bei der Bundestagswahl 2021
  • Corona-Skepsis und Rechtsextremismus – der Einfluss der Corona-Pandemie auf die politischen Einstellungen in Thüringen

Herausgegeben wird die Publikation von ezra – Beratung für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Thüringen, von MOBIT – Mobile Beratung in Thüringen – für Demokratie – gegen Rechtsextremismus, vom KomRex – Zentrum für Rechtsextremismusforschung, Demokratiebildung und gesellschaftliche Integration der Friedrich-Schiller-Universität Jena und vom IDZ – Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft.

O-Töne der Herausgeber:innen

Romy Arnold (MOBIT) beschreibt die rechten Aktivitäten in Thüringen im Jahr 2021:
„Neben den zahlreichen Wahlkampfauftritten der AfD sorgten vor allem die Proteste der Pandemie- Leugner*innen dafür, dass sich die Gesamtzahl extrem rechter Aktivitäten im Freistaat, die MOBIT 2021 dokumentierte, im Vergleich zum bisherigen Höchststand 2016 mehr als verdoppelt hat.“

Auch Cynthia Möller (KomRex) betont die Problematik der Anti-Corona-Proteste:
„Bei den Anti-Corona-Protesten im Freistaat war eine zunehmende Vereinnahmung dieser durch rechtsextreme Akteur:innen und Organisator:innen zu beobachten. Die Messungen des Thüringen- Monitors 2021 zeigten, dass die Überschneidung von corona-skeptischen und rechtsextremen Einstellungen im Vergleich zum Vorjahr zwar rückläufig war – dies ist jedoch keinesfalls Grund zur Entwarnung.“

Franz Zobel (ezra) legt dar:
„Die Untererfassung rechtsmotivierter Gewalt durch staatliche Behörden in Thüringen erreicht 2021 ihren Höhepunkt. Über 100 politisch motivierte Gewaltdelikte, die zum Großteil im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehen, konnten von diesen nicht zugeordnet werden. Seit mittlerweile mehr als zwei Jahren verweisen Expert:innen aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft auf dahinterstehende rechte Ideologien wie Antisemitismus, Verschwörungserzählungen und Bedrohungsmythen. Das macht zum einen die massiven strukturellen Probleme bei der Erfassung rechtsmotivierter Straftaten durch Strafverfolgungsbehörden offensichtlich. Zum anderen zeigt es die dringende Notwendigkeit der Expertise von Demokratieprojekten.”

Axel Salheiser (IDZ) stellt fest:
„Die Analysen und Statistiken zeigen: Der Feind der offenen, pluralen Gesellschaft steht rechts – und er hat Geländegewinne erzielt: in den Wahlkabinen, in den Köpfen, im Alltag. ‚Besorgte Bürger:innen‘ aus der ‚Mitte der Gesellschaft‘, die ihren Frust auf demokratische Politiker:innen und Institutionen gemeinsam mit Neonazis, Reichsbürger:innen und Verschwörungsideolog:innen auf die Straße tragen, sind nur ein Symptom dafür.“

Kostenlose Druckexemplare der „Thüringer Zustände 2021“ können ab sofort bei den herausgebenden Institutionen bezogen werden. Die PDF-Version ist unter folgendem Link verfügbar: www.thueringer- zustaende.de.

Pressekontakt:

Dr. Axel Salheiser (axel.salheiser@idz-jena.de)
Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ)
Talstraße 84 | 07743 Jena
Website: www.idz-jena.de

Die Pressemitteilung kann hier über die Website des IDZ abgerufen werden.

Pressemitteilung | 06/2022

Neue MOBIT Vorsitzende Renate Sternatz: „Für ein starkes Bündnis gegen Rechts“

MOBIT - Mobile Beratung in Thüringen

16. Juni 2022

Am 15. Juni 2022 wurde Renate Sternatz, die stellvertretende Vorsitzende des DGB Hessen-Thüringen, von der Mitgliederversammlung zur neuen Vereinsvorsitzenden von MOBIT e.V. gewählt. Sie übernimmt das Amt damit von Sandro Witt, der dieses seit 2014 begleitete.

„Wir müssen in Thüringen klare Kante gegen extrem rechte Strukturen, Verschwörungsmythen und die rechten Verbindungen zur Szene der Pandemie-Leugner*innen zeigen. Dabei geht es um Aufklärung, Bildung und ein bereites gesellschaftliches Bündnis z. B. gegen RechtsRock-Konzerte, Szene-Immobilien und die extreme Rechte in den Parlamenten.“

Renate Sternatz, Vorsitzende MOBIT e.V.
„Ich freue mich darauf, in den kommenden Jahren diesen Kampf für eine solidarische Gesellschaft mit einem tollen Team der Mobilen Beratung mitzugestalten. Vielen Dank an meinen Vorgänger Sandro Witt, für ihn war und ist der Kampf gegen Rechtsextremismus und Rassismus eine Herzensangelegenheit. Sein Verdienst ist die gute Netzwerkarbeit in Thüringen und darüber hinaus. “, sagte Renate Sternatz nach der Wahl. Sandro Witt wird beim DGB weiter Projekte im Themenbereich Demokratiestärkung und Bekämpfung von Rechtsextremismus bundesweit verantworten. „In den letzten acht Jahren konnte ich als MOBIT-Vorsitzender mit einem tollen Team an der Seite der Zivilgesellschaft in Thüringen an der Bekämpfung des Rechtsextremismus mitwirken“.

„All denen, die in Thüringen jeden Tag für Demokratie und gegen die extreme Rechte mitwirken gilt daher mein Dank. Ich wünsche meiner Nachfolgerin viel Erfolg und dem Team der Mobilen Beratung weiterhin viel Kraft bei ihrer wichtigen Arbeit“
Sandro Witt, ehem. Vorsitzender MOBIT e.V.

Neben Renate Sternatz wurden auch Christhard Wagner (EKM) und Oleg Shevchenko (Jüdische Landesgemeinde Thüringen) als Stellvertreter sowie Corinna Hersel (ver.di), Matthias Sengewald (EKM), Anne Tahirvoic (IDZ Jena) und Kirsten Breuer als Beisitzende in den Vorstand von MOBIT e.V. gewählt. MOBIT e.V. ist Träger der Mobilen Beratung in Thüringen. Gegen Rechtsextremismus – Für Demokratie. Die Mobile Beratung unterstützt seit 2001 mit ihrem Team zivilgesellschaftliche Akteure in ganz Thüringen bei der Arbeit gegen Rechtsextremismus und für eine solidarische Gesellschaft.

Die Pressemitteilung kann hier auf der Website von MOBIT e.V. abgerufen werden.

Medienbericht | 06/2022

Interview zum Verfassungsschutzbericht 2021

Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Köln

Ronja Heukelbach von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Köln hat mit Kölncampus über den kürzlich veröffentlichten Verfassungsschutzbericht 2021 gesprochen.

Der Beitrag kann hier abgerufen werden.

Medienbericht | 06/2022

„Da muss sich gewaltig was ändern“ – NDR-Beitrag zum Umgang mit Hass-Kommentaren

Regionale Beratungsteams gegen Rechtsextremismus in Schleswig-Holstein

Eine Recherche des „ZDF Magazin Royale“ zeigt: Ermittlungsbehörden gehen nicht konsequent gegen Hass-Kommentare im Netz vor. „Da muss sich gewaltig was ändern“, sagt Torsten Nagel, Leiter der Regionalen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus in Schleswig-Holstein, im NDR. Denn: „Es bleibt ja nicht nur im Netz: Aus Reden, aus Wörtern, aus Hetze wird irgendwann eine Tat. Das war sowohl in Halle als auch in Hanau der Fall, dass die Täter sich im Netz radikalisiert haben“, so Nagel.

Der Beitrag kann hier abgerufen werden.

Medienbericht | 05/2022

MBR Berlin zu den jüngsten Anschlägen im Neukölln-Komplex

Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin

Die taz berichtet über die jüngsten Brandanschläge in Neukölln und die bisherige Anschlagsserie des sogenannten Neukölln-Komplex. Bianca Klose, Projektleiterin der MBR Berlin, kommentiert gegenüber der Zeitung: „Neonazis verüben Anschläge, um Menschen in Angst zu versetzen, damit Engagierte ihre Aktivitäten einschränken oder einstellen.“

Auch Belltower News berichtet über den „Neukölln-Komplex“ und die kürzlich verübten Brandanschläge in der Neuköllner Hufeisensiedlung. Im Artikel wird Matthias Müller von der MBR Berlin, zitiert: „Betroffene der rechten Angriffe (könnten) durch die anhaltenden Vorfälle der Brandstiftung retraumatisiert werden.“ Insgesamt nehme er eine „große Unsicherheit von vielen Menschen in Neukölln“ wahr, denn die „Angriffe und die ausbleibenden Ermittlungserfolge lassen die Menschen dort nicht zur Ruhe kommen“.

Der Artikel der taz kann hier abgerufen werden.

Der Artikel von Belltower News kann hier abgerufen werden.

| 05/2022

Neue Broschüre erschienen: Sachsen rechts unten 2022

Kulturbüro Sachsen e.V.

Am Freitag, den 20. Mai 2022 erscheint zum achten Mal unsere Analyse „Sachsen rechts unten 2022“. Mit dieser Publikation betrachten wir jährlich die extrem rechte Szene im Bundesland unter einer bestimmten Fragestellung und geben einen Überblick, über deren Wirkmächtigkeit und welche Gefahren daraus resultieren. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt diesmal auf scheinbaren Normalitäten und Normalisierungen in Sachsen, die sich aus der Verfasstheit der extremen Rechten ergeben. Die Veröffentlichung wird von der Friedrich-Ebert-Stiftung-Sachsen mitfinanziert.

„Was einmal als normal gilt, wird selten hinterfragt. Beispiele dafür sind der Umgang von Stadtgesellschaft, Verwaltung und Polizei mit den Pegida-Demonstrationen in der Dresdner Innenstadt oder Demonstrationen gegen Corona-Schutzmaßnahmen, bei denen Auflagen nicht durchgesetzt wurden. Hier müssen wir uns die Frage stellen: Wurde hier die demokratische Normalität hin zum rechten Rand verschoben?“ fragt Grit Hanneforth, Geschäftsführerin des Kulturbüro Sachsen e.V.

In den einzelnen Artikeln beschäftigen sich die Autor*innen unter anderem mit alltäglichen, normal gewordenen Rassismuserfahrungen von Jugendlichen mit Migrationsvordergrund, die sie unter anderem auch in professionellen Hilfestrukturen machen, deren Mitarbeitende sich selbst als nicht rassistisch verstehen. Wir schauen auf politisch engagierte, nicht-rechte Bautzner Jugendliche und die Verhaltensweisen, die sie sich in den letzten Jahren aneignen mussten, um körperlich unversehrt zu bleiben. Desweiteren zeigen wir die Gewöhnung an Neonazikonzerte auf und beschreiben, welche Bedeutung eines rechten Konzertstandortes im Landkreis Nordsachsen für rechtsterroristische Unterstützungsnetzwerke hat.

„Wir haben diese Publikation als Stiftung gern unterstützt. Die beschriebenen Normalitätsverschiebungen im neuen „Sachsen rechts unten“ sind keine Einbahnstraße. Normalität ist veränderbar. Dafür ist es in einem ersten Schritt notwendig der Normalität die wir verändern wollen öffentlich zu widersprechen. Dazu wird hier ein Beitrag geleistet“ , sagt Eter Hachmann von der Friedrich-Ebert-Stiftung-Sachsen.

Die Publikation kann gegen Rückporto kostenfrei bestellt werden. Bitte schreiben Sie dazu eine E-Mail mit dem Betreff „Sachsen rechts unten“ und der Versandadresse an: broschueren[aet]kulturbuero-sachsen.de.

Die Pressemitteilung kann hier über die Website des Kulturbüros abgerufen werden.

Medienbericht | 05/2022

Podcastfolge zu RecktsRock in Thüringen

MOBIT - Mobile Beratung in Thüringen

In der aktuellen Podcastfolge „Lohn und Brot“ der DGB-Jugend Thüringen haben unsere Kolleg*innen von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus in Thüringen (MOBIT e.V.) über RechtsRock in Thüringen und ihre neue Broschüre „Hass und Kommerz“ gesprochen.

Die Podcastfolge kann hier angehört werden.

Medienbericht | 05/2022

WDR-Interview zum geplanten Anschlag in Essen-Borbeck

Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Düsseldorf

Im Mai 2022 hat die Polizei in Essen-Borbeck einen 16-Jährigen festgenommen, der einen Anschlag auf seine momentane und seine ehemalige Schule geplant haben soll. Bei ihm wurde rechtsextremes Material gefunden. NRW-Innenminister Herbert Reul sprach in einer ersten Pressekonferenz vom „Hilferuf eines jungen Mannes“.

Da schnell über psychische Erkrankungen beim verhinderten Attentat gesprochen wurde, befürchtet die Mobile Beratung einen Diskurs, wie er nach Utøya, Halle, Hanau, München geführt wurde: eine rein individual-psychologische Analyse und damit eine Entpolitisierung der Tat. Dominik Schumacher von der Mobilen Beratung in Düsseldorf hat dazu ein Interview bei 1LIVE gegeben.

Das Interview kann hier nachgehört werden: Teil 1, Teil 2

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