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Pressemitteilung | 01/2022

Gewalt durch Coronaleugner*innen in Niedersachsen nimmt zu

Mobile Beratung Niedersachsen gegen Rechtsextremismus für Demokratie

28. Januar 2022

Immer mehr Menschen suchen Hilfe, weil sie von sogenannten Querdenker*innen bedroht werden. Die Mobile Beratung Niedersachsen veröffentlicht deshalb am Dienstag (01.02.2022) eine neue Broschüre dazu.

Sie fasst erstmals Strategien, Strukturen und Ideologien dieses Spektrums in ganz Niedersachsen zusammen. Darin finden Interessierte zum Beispiel Tipps, wie sie antisemitische Codes erkennen und sich vor Übergriffen schützen. Die Beiträge stammen u.a. von Journalist*innen, Wissenschaftler*innen und Beratungsstellen.

Drohmails, körperliche Angriffe, Tötungsversuche

„Regelmäßig melden sich Menschen bei uns, weil sie nicht wissen, wie sie mit Verschwörungserzählungen und Antisemitismus umgehen sollen. Häufig werden sie im Beruf oder in der Familie damit konfrontiert. Einige werden auch bedroht”, sagt Jan Krieger von der Mobilen Beratung Niedersachsen gegen Rechtsextremismus für Demokratie. Das Team der Mobilen Beratung Niedersachsen erarbeitet gemeinsam mit den Betroffenen Lösungen dazu. Auch die Betroffenenberatung Niedersachsen hilft hier und bekommt jetzt immer häufiger Anfragen. „Das reicht von Drohmails über körperliche Angriffe bis hin zu Tötungsversuchen”, sagt ein Sozialarbeiter der Betroffenenberatung.

Morddrohungen: Hausarzt unter Polizeischutz

Im Landkreis Osnabrück musste eine Arztpraxis nach bundesweiten Hassnachrichten und Morddrohungen unter Polizeischutz gestellt werden. In Delmenhorst versuchte eine Teilnehmerin eines “Spaziergangs” Polizist*innen zu überfahren. „Die Gewalt kann inzwischen jede Person treffen, die auf geltende Regelungen wie die Maskenpflicht hinweist“, so der Sozialarbeiter.

An dutzenden Orten in Niedersachsen finden zurzeit fast täglich sogenannte Spaziergänge von Coronaleugner*innen statt. Die Teilnehmer*innen werden dabei immer gefährlicher: Bedrohungen und Übergriffe auf Journalist*innen, Polizist*innen oder Gegendemonstrant*innen sind an der Tagesordnung.

Broschüre informiert über Codes, Strategien und Strukturen

Die Proteste vereinen u.a. Coronaleugner*innen, Impfgegner*innen und organisierte Rechtsextreme. Ein Bindeglied sind antisemitische Bilder und Verschwörungsmythen. Das Spektrum nutzt Symbole und Erkennungszeichen, mit denen Botschaften verschlüsselt kommuniziert werden. Auch darüber informiert jetzt die neue Broschüre. „Eine Bewegung, deren zentraler Inhalt Verschwörungsideologien und Antisemitismus sind, ist schlicht antidemokratisch. Wir müssen deshalb über diese menschenfeindlichen Inhalte mehr aufklären“, sagt Jan Krieger.

Die neue Broschüre kann ab dem 01.02.2022 online unter www.mbt-niedersachsen.de heruntergeladen werden.

Gedruckte Exemplare können versandkostenfrei bestellt werden unter info@mbt-niedersachsen.de

Die Broschüre wird vom Bundesfamilienministerium im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie Leben“ gefördert.

Wir freuen uns über Ihre Berichterstattung! Interessierten Journalist*innen stellen wir die Broschüre gerne vorab per Mail zur Verfügung. Interviewpartner*innen und Hintergrundinfos stellen wir auf Anfrage ebenfalls gerne zur Verfügung.

Pressekontakt:

Jan Krieger
Mobile Beratung Niedersachsen gegen Rechtsextremismus für Demokratie
0157 32883589
info@mbt-niedersachsen.de

Marie Kortmann
Betroffenenberatung Niedersachsen
Beratung bei rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt
0157 39397708
presse@betroffenenberatung.de

Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung des BMFSFJ, des BAFzA, der KoSt LP oder des L-DZ Niedersachsens dar. Für inhaltliche Aussagen trägt der/ die Autor*innen die Verantwortung.

Die Pressemitteilung ist hier über die Website der Mobilen Beratung Niedersachsen abrufbar.

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