Zur Weihnachtspause | 12/2024
Lese-Tipps zu Rechtsextremismus und demokratischem Engagement
Neonazi-Demos gegen die „Christopher Street Days“, rechte Angriffe auf demokratisch Engagierte und eine AfD im Höhenflug: Das Jahr 2024 hat einmal mehr vor Augen geführt, wie sehr Rechtsextremismus die Demokratie gefährdet. Gleichzeitig engagieren sich bundesweit zahlreiche Menschen gegen die extreme Rechte und für Demokratie. Die Mobilen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus stehen genau diesen Menschen zur Seite: Sie beraten zivilgesellschaftliche Bündnisse, die sich vor Ort Neonazis entgegenstellen, sie helfen Schulen, mit rassistischen Vorfällen umzugehen, und sie unterstützen Kommunalpolitiker*innen dabei, eine demokratische Kultur aufrechtzuerhalten.
Das Wissen der Teams trägt der Bundesverband regelmäßig in Handreichungen, Sammelbänden und Infoheften zusammen. Die Publikationen sind nahezu alle kostenlos, größtenteils auch als Printfassungen verfügbar* und enthalten Analysen, Erfahrungsberichte und Handlungsempfehlungen zum Umgang mit der extremen Rechten. Zur Weihnachtspause stellen wir eine Auswahl vor.
Printexemplare können Sie kostenlos per E-Mail bestellen: bestellung@bundesverband-mobile-beratung.de. Lediglich die Versandkosten werden in Rechnung gestellt.
* Ausgenommen sind der Sammelband „Beratung zu Rechtsextremismus und Demokratiegefährdung“ (im Print kostenpflichtig) und die Handreichung „Bedroht zu werden, gehört nicht zum Mandat“ (vergriffen und nur online verfügbar).
Jahresrückblick 2024: Wie die AfD und ihre rechtsextremen Netzwerke die Demokratie angreifen. Wo Gegenwehr wirkt. (2024)
Wie hat sich die extreme Rechte 2024 entwickelt? Vor welchen Herausforderungen stand die demokratische Zivilgesellschaft? Und was hat sie unternommen, um Rechtsextremismus die Stirn zu bieten? Unser Jahresrückblick zeigt: Rechtsextremismus ist in der Offensive, die Demokratie bedroht wie lange nicht mehr. Zivilgesellschaftliche Akteur*innen haben zwar Gegenwehr geleistet: Sie sind für Demokratie auf die Straße gegangen und haben mit den Großprotesten Anfang des Jahres Hoffnung geweckt. Doch viele Engagierte fühlen sich entmutigt und von der Politik im Stich gelassen. Ihre Forderungen finden politisch kein Gehör, rechte Bedrohungen gehören für viele zum Alltag. Unzählige Engagierte sind in Angst: um die Demokratie und ihre eigene Sicherheit.
Engagier Dich! Tipps und Empfehlungen zum Umgang mit der extrem rechten AfD (2024)
Wie umgehen mit der AfD? In unserem Infoheft formulieren wir Handlungsempfehlungen und Antworten auf Fragen, die viele umtreiben: Ich möchte mich demokratisch engagieren, aber wo soll ich anfangen? Was tun, wenn die AfD eine Veranstaltung in meiner Nähe plant? Wie kann ich Haltung zeigen, ohne mich in Gefahr zu bringen? Zudem zeigen wir am Beispiel der Sozial-, Familien- und Migrationspolitik, welche Folgen es hätte, wenn die AfD an die Macht käme.
Wer ist die Zivilgesellschaft? Migrant*innenorganisationen und Mobile Beratung im Dialog (2023)
Rechtsextreme Einstellungen, Verschwörungserzählungen, Misstrauen gegen den demokratischen Rechtsstaat: Ist die demokratische Zivilgesellschaft angesichts dieser und vieler weiterer Herausforderungen in der Krise? Wie können Migrant*innenorgansationen und Mobile Beratung künftig stärker zusammenarbeiten, im gemeinsamen Streit für eine demokratische Kultur? Diese Fragen stehen im Zentrum unseres Sammelbandes „Wer ist die Zivilgesellschaft?“. Er geht auf einen Fachtag zurück, den wir im Oktober 2022 gemeinsam mit der Bundeskonferenz der Migrant*innenorganisationen (BKMO) und dem Dachverband der Migrant*innenverbände in Ostdeutschland (DaMOst e.V.) in Berlin ausgerichtet haben.
Beratung zu Rechtsextremismus und Demokratiegefährdung (2023)
Der Sammelband „Beratung zu Rechtsextremismus und Demokratiegefährdung“ stellt aktuelle Debatten und Konzepte vor, die für die Beratungsarbeit im Themenfeld – speziell für die Mobile Beratung – handlungsleitend sind. Der Band zeigt, vor welchen Herausforderungen Beratungsstellen stehen, die Menschen im Umgang mit Rechtsextremismus und Demokratiegefährdung unterstützen, und formuliert Perspektiven für die weitere Professionalisierung des noch jungen Berufsfeldes. Das Buch wirft auch einen kritischen Blick auf die Funktion von Beratung und darauf, was sie nicht leisten kann. Es kann auf der Website des Verlags Beltz Juventa kostenfrei als PDF heruntergeladen sowie für 36,00 Euro als Printexemplar bestellt werden.
„Wichtig ist nicht nur auf’m Platz“ – zum Umgang mit Rechtsextremismus im Fußball (2022)
Fußballspieler wenden sich an die Mobile Beratung, weil ihnen der Hitlergruß gezeigt wird, Trainer kommen aus rechtsextremen Netzwerken, Frauen werden im Stadion bedrängt und beschimpft: Solche Ereignisse sind im deutschen Männerfußball leider keine Seltenheit. Im Gegenteil: Rechtsextremismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit stellen ein reales Problem dar und können zur Bedrohung werden für potenziell Betroffene. Wie können Fußballvereine, Verbände und Fanprojekte damit umgehen? Was können sie tun, um sich für eine demokratische Kultur im Fußball einzusetzen? Unsere Handreichung enthält praktische Tipps – für Fußballverbände und -vereine, für Spieler*innen und für Fans.
Was machen wir denn jetzt?! – Zum Umgang mit rechten Inhalten in Klassenchats (2022)
Rechte, rassistische und antisemitische Inhalte in Klassenchats lassen Lehrkräfte, Eltern und Schüler*innen oft ratlos zurück. Unsere Handreichung enthält konkrete Empfehlungen zum Umgang mit dem Problem. Eine Empfehlung lautet: Schulen sollten Personen benennen, an die sich Schüler*innen und Eltern vertrauensvoll wenden können, wenn sie rechte Chatnachrichten melden wollen. Das können Vertrauenslehrer*innen oder Schulsozialarbeiter*innen sein. Und: Wenn Lehrkräfte von problematischen Inhalten erfahren, sollten sie frühzeitig eingreifen. Denn wenn menschenverachtende Äußerungen geteilt oder Einzelne ausgegrenzt werden, hat das Auswirkungen auf das Klassenklima und liegt im Verantwortungsbereich der Schule.
Bedroht zu werden, gehört nicht zum Mandat – zum Umgang mit rechten Bedrohungen in der Kommunalpolitik (2021)
Morddrohungen, Einschüchterungsversuche, körperliche Übergriffe: Viele Kommunalpolitiker*innen und Verwaltungsmitarbeitende erleben regelmäßig rechte Angriffe und Drohungen. Wie können sie damit umgehen? Was ist im Kontakt mit Bürger*innen, bei Infoständen und öffentlichen Veranstaltungen zu beachten? Und welche juristischen Möglichkeiten gibt es, gegen Bedrohungen vorzugehen? Gemeinsam mit dem „Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt“ (VBRG) haben wir eine Handreichung mit praktischen Tipps herausgegeben. Sie richtet sich sowohl an direkt Betroffene aus der Kommunalpolitik als auch an deren Angehörige und Vorgesetzte. Die Handreichung ist vergriffen und nur online verfügbar.
Auf zu neuen Ufern – Warum Mobile Beratung und Politische Bildung mehr sein müssen als Extremismusprävention (2019)
Was sind die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Mobiler Beratung gegen Rechtsextremismus und politischer Bildung? Was können beide Professionen voneinander lernen? Und wie können sie die rassismuskritische Öffnung ihrer Arbeitsabläufe und Bildungs- bzw. Beratungsformate gestalten? Der Sammelband trägt die Beiträge eines Fachgesprächs zusammen, das wir 2019 gemeinsam mit der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung e.V. und dem Bundesausschuss Politische Bildung ausgerichtet haben. Eine Erkenntnis des Austauschs: Sowohl die Mobile Beratung als auch die politische Bildung kritisieren den Extremismusbegriff, wie er den Förderprogrammen des Bundes zugrundeliegt.
Was blüht dem Dorf? – Demokratieentwicklung auf dem Land (2019)
Vor welchen Herausforderungen stehen Dörfer und ländliche Regionen, wenn sie mit Rechtsextremismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit konfrontiert sind? Wie können sie damit umgehen? Und welche gelungenen Beispiele gibt es aus der Praxis? Unser Sammelband gibt Antworten auf diese Fragen – und enthält Beiträge von Kommunalpolitiker*innen, Vereinen und Bündnissen, politischen Bildner*innen, Behörden, Migrant*innenorganisationen und Wissenschaft. Er ist im Nachgang zu einer Tagung entstanden, die wir 2018 gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung ausgerichtet haben.